Zu meinen Bildern

 

Ich wurde oft gefragt: „Warum gerade Akt, warum nackte Menschen?“ Akt Malen bedeutet für mich nicht das genaue Abzeichnen von Körperformen und Proportionen. Es bedeutet viel mehr, in Bewegung und Zeit innezuhalten, sich öffnen und spüren. Ich spüre in der Haltung eine Ausrichtung, erlebe ein augenblickliches Lebensgefühl - wie z.B. in geschlossener oder offener Stellung eher nach innen gerichtet oder nach außen gekehrt. Ich spüre diesen Menschen, im wahrsten Sinne des Wortes, unverhüllt und ich begegne ihm und auch mir, meinen Gefühlen, unvoreingenommen. 

 

Zu Beginn habe ich ausschließlich Akte gemalt, daraus wurden Bilder, die den Menschen, seine Umgebung und das Leben in Zusammenhang stellen. Das Ineinander und Übereinander Greifen von Mensch und Materie spielt mit der von unserem Verstand festgelegten Realität.

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Immer weder drehen sich die Gedanken von Philosophen, Analytikern, Wissenschaftlern und

Künstlern um die Frage der Realität, der Wirklichkeit und der Unwirklichkeit, um menschliches Sein und um Transzendenz. Was ist Wirklichkeit - was ist Imagination?

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 C.G. Jung sagt: „Der Mensch fügt seiner Erfahrung immer wieder neue, fremde Wirklichkeiten hinzu. Auf diese Weise öffnet er sich allem was ist.“ Der Physiker Peter Russel schreibt: „Wir halten die persönliche Realität für die maßgebende Realität. Wir glauben in direktem Kontakt mit der Welt „da draußen" zu stehen. Aber die Farben, Formen und Geräusche, die wir wahrnehmen, sind in Wirklichkeit gar nicht „da draußen“, es sind alles Abbilder im Geist, Bilder einer Realität, die wir konstruiert haben.“ Die vedischen Philosophen aus dem alten Indien bezeichnen diese falsche Auffassung als Maya, Delusion. Man betrüge sich selber, wenn man die Bilder in seinem Geist für externe Welt halte, wenn man meint, es sei der Baum selbst, den man sieht. 

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Und mit den Worten von Marcel Proust (frz. Schriftsteller):

„Die besten Entdeckungsreisen macht man, wenn man

die Welt mit anderen Augen betrachtet.“